Senso – Das Kundenmagazin von Helsana - page 16

Fokus
Illustration: KircherBurkhardt, Berlin
16
Was sich in Forschungslaboren tut, tönt
nach Science-Fiction: Da werden Organteile
ausgedruckt und künstliche Augen
erprobt. Apps sind bereits zur Stütze von
Patienten und Ärzten geworden.
Trends der Medizin
Wie uns die Zukunft
gesund macht
Druck und Geschwindigkeit exakt darauf ausrichten lassen.
Das Gerät soll zudem Hautunterschiede erkennen können.
Damit könnte sichergestellt werden, dass der Patient und nicht
aus Versehen ein Arzt oder Pfleger die Injektion erhalten.
4
ORGANE AUS DEM DRUCKER
Wissenschaftler experimentieren mit einer Technik, die
es erlauben soll, den Mangel an Spenderorganen
künftig mit 3-D-Druckern zu beheben, die aus
lebenden Zellen echte Organe erzeugen. For-
scher in North Carolina züchten Zellen aus
kleinen Gewebeproben unter Einsatz von
Stammzellen. Sie erstellen ein Gerüst,
das der Form des Gewebes entspricht,
dann kommt ein modifiziertes Inkjet-
Druckverfahren zum Einsatz. Um
Brandwunden zu behandeln, werden
Hautzellen mit wichtigen Zusatzstoffen
in eine Patrone gegeben, sodass sie di-
rekt auf die Wunde «gedruckt» werden
können. Wissenschaftler der Washing-
ton State University haben wiederum
einen Tintenstrahldrucker zu einem
3-D-Drucker umgebaut, der Material
ausdruckt, das menschlichen Kno-
chen stark ähnelt. Künftig könnten
Ärzte und Zahnärzte so massge-
schneidertes Knochenmaterial für
Patienten bestellen.
5
SMARTE APPS
Gewicht oder Stresspegel – dank
Apps boomt der Trend zur Selbst-
vermessung. Smartphonebesitzer
können ständig unter neuen An-
wendungen im Bereich Gesund-
heit wählen. Tragbare Messgeräte
und Sensoren funken die Körper-
daten automatisch an die
Smartphones und vereinfachen
die Verarbeitung der Informatio-
nen. Für Diabetiker etwa gibt es
sehr nützliche Apps, die das
Selbstmanagement der
Krankheit erleichtern.
Einen guten Ruf unter
Experten geniesst
der «Diabetes
Companion», ein
Blutzucker-Tage-
buch mit motivieren-
den Animationen. Die
eingetragenen Werte
können per Mail versandt oder in einem Dropbox-
konto gespeichert werden. Die App «GoCarb»,
die gerade in Bern entwickelt wird, berechnet den
Kohlehydratgehalt von Speisen und soll es ein-
facher machen, Mahlzeiten zu planen.
Redaktion und Aktualisierung der Texte: Juliane Lutz
1
KÜNSTLICHES SEHEN
Eine fast blinde Australierin hat 2012 erst-
mals den Prototyp eines bionischen Auges
eingesetzt bekommen. Das «Auge», das nur
im Laborbetrieb und sehr eingeschränkt
funktioniert, soll stark Sehbehinderten in
Zukunft das Augenlicht zumindest teilweise
wiedergeben. Vorerst ist das «Auge» mit
24 Elektroden ausgestattet und wird in den
Bereich der Aderhaut implantiert. Es stimu-
liert die gleich daneben liegende Netzhaut
mit elektrischen Impulsen. Die visuellen
Informationen werden ans Gehirn über-
mittelt und dort zu einem Bild zusammen-
gesetzt. Das bionische Auge ist für Leute
konzipiert, die unter einem erblichen
Verlust des Augenlichts namens Retini-
tis pigmentosa oder an einer Makulade-
generation leiden. Letztere ist eine
der häufigsten Ursachen für Blindheit
im Alter. Mit dem Implantat sollen
Patienten schärfere Kontraste unter-
scheiden und damit unabhängig
mobil sein können.
2
PILLENKAMERA
Eine Magenspiegelung ist nicht ange-
nehm. Nun erproben japanische For-
scher etwas, das sich «schlucken»
lässt: ein Kapselendoskop namens
«Meerjungfrau», das von der Spei-
seröhre bis zum Dickdarm
durch die Gedärme schwimmt
und dabei zwei Fotos pro Se-
kunde schiesst. Die Nixe hat
eine «Schwanzflosse», mit
der sie sich bis zu zehn
Stunden selbst steuert. Ihr
Durchmesser beträgt 1 cm
und ihre Länge 4,6 cm. Sie wird
mit einer Minibatterie und ei-
nem Elektromagneten betrieben.
Er erlaubt Ärzten, die «Meerjungfrau»
für präzisere Bewegungen mittels
Joystick fernzusteuern.
3
INJEKTIONEN OHNE NADELN
Forscher in Boston haben ein Gerät entwickelt, das Medi-
kamente einem Laserstrahl gleich unter die Haut spritzt.
Ein Computerchip steuert Geschwindigkeit und Druck des
Strahls präzise. Der Apparat soll mit einer Messung der
Hautdicke und -elastizität kombiniert werden, damit sich
Entdecken Sie den menschlichen Körper.
Weitere und detailliertere Medizin-News
finden Sie hier:
Quelle der Texte 1–4: Credit Suisse, Global Investor 2.12 –
Gesundheit, November 2012
1
4
2
5
3
1...,6,7,8,9,10,11,12,13,14,15 17,18,19,20,21,22,23,24,25,26,...32